Die Filmanalyse
Kino anders gedacht: Der Titel und zugleich oberstes Prinzip der Filmanalyse. Wolfgang M. Schmitt jun. beleuchtet aktuelle GroĂźproduktionen (und manchmal auch Klassiker) aus einer etwas anderen Perspektive. Jede Woche eine neue ideologiekritische Analyse!
Ep. 220: Nichts begriffen: 28 WEEKS LATER – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Drehbuchautor Alex Garland und Danny Boyle haben den zweiten Teil lediglich mitproduziert, die Regie übernahm Juan Carlos Fresnadillo, der gemeinsam mit seinen Drehbuchautoren den ersten Teil offenbar nicht verstanden hat. „28 Weeks Later“ hat „28 Days Later“ auf der ästhetischen Ebene kaum etwas hinzuzufügen, bis auf den temporeichen Auftakt. Weitgehend handelt es sich jedoch um einen Abklatsch mit hektischen Schnitten und dem enervierenden Einsatz der Wackelkamera, die nur noch ein bruchstückhaftes Wahrnehmen ermöglicht. Im Mittelpunkt der Erzählung steht eine Familie, die offenbar schon vor dem Angriff der Zombies erhebliche Probleme im Miteinander hatte. Der Vater behandelt sein...
Ep. 219: Entsetzlich! FROM THE WORLD OF JOHN WICK: BALLERINA - Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Len Wiseman legt mit "Ballerina" ein Spin-off zur "John Wick"-Reihe vor, das offenbar derart große Schwächen aufwies, dass Chad Stahelski nachdrehen und den Schaden begrenzen musste. Ein guter Film ist trotzdem daraus nicht geworden - und kann es wohl kaum, wenn man sich darüber klar wird, was hier eigentlich versucht wird. Die "John Wick"-Filme sind virtuose Action-Filme, in denen das Wie und nicht das Was oder Warum im Vordergrund steht. Indem man jetzt aber mit einer langwierigen Exposition eine Saga stricken will, in der die Ballerina Eve (Ana de Armas) nur manches Mal...
Ep. 218: Die Zombies und wir: 28 DAYS LATER – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Der britische Zombie-Film „28 Days Later“ von Danny Boyle ist zu Recht ein Klassiker: Mit der leicht händelbaren digitalen Videokamera schuf Kameramann Anthony Dod Mantle ein intensives und nahes post-apokalyptisches Szenario von einem menschenleeren London und einem brennenden Manchester. Wir begleiten Jim (Cillian Murphy) und bald noch weitere Weggefährten, die noch nicht von Zombies gebissen worden sind. Eine Seuche hat sich ausgebreitet, die Wut ist überall. Blitzschnell erfolgen die Attacken. Der Freund wird, ist er erst gebissen, in wenigen Sekunden zum Feind. „28 Days Later“ erscheint sehr simpel angelegt, setzt man sich aber tiefer mit dem Werk auseinander...
Ep. 217: Ich habe gar keine Lust auf ANDOR, Staffel 2!
Die Filmanalyse
Das soll sie sein, die bislang beste Star-Wars-Serie. Mag sein, dass das stimmt. „Andor“ ist gut produziert, liebe vollausgestattet, verzichtet weitgehend auf Fan-Service, zeigt ein einigermaßen komplexes Figurentableau. Ist aber „Andor“ wirklich eine gute Serie? Schon die erste Staffel mit ihren 12 Folgen dauert 10 Stunden. Lohnt es sich, dann noch weitere 10 Stunden Lebenszeit zu opfern, um die zweite Staffel zu sehen? Zusammengenommen sieht man ein Prequel zu „Rogue One“, das verdeutlichen soll, wie langsam die Rebellion gegen das Imperium beginnt. Die Herrschaft des Imperiums zeigt sich als wohlbekannte Mischung aus Orwells „1984“, „The Handmaid’s Tale“ und „Squid Game“. Nichts Neues. Der...
Ep. 216: Der Denkfehler in MISSION IMPOSSIBLE – THE FINAL RECKONING – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Tom Cruise tritt noch ein letztes Mal an, um die Welt zu retten. Regisseur Christopher McQuarrie zeigt dabei immer wieder Ausschnitte aus den vergangenen Filmen, um so einen großen Bogen zu spannen. Das gelingt nur mühsam, da die Figuren sich und dem Publikum unendlich viel erklären müssen. Auf eine zusammenhängende Erzählung war die Reihe eigentlich nie ausgelegt – nun vor allem das Jahr 1996 mit der Gegenwart zu verbinden, ist dem Wunsch geschuldet, ein Epos zu schaffen. Aber „Mission: Impossible“ ist nicht „Star Wars“, weshalb der Film immer dann gut wird, wenn allein die Action im Mi...
Ep. 215: Ethan Hunt trifft Franz Kafka: MISSION IMPOSSIBLE – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Nach acht Teilen ist Schluss für den Geheimagenten Ethan Hunt – zumindest wird sich Tom Cruise von dieser Reihe verabschieden. Grund genug, um noch einmal den ersten Teil von „Mission Impossible“ genauer unter die Lupe zu nehmen. Regisseur Brian De Palma orientierte sich 1996 am Film noir, am Giallo und an Alfred Hitchcock und kombinierte dies mit der Moderne der 1990er-Jahre. Dass immer wieder Gesichter sich als Gummimasken entpuppen, die abgezogen werden, ist nur ein besonders offensichtlicher Hinweis, dass es um eine fraglich gewordene Identität und ihre Verifizierung geht. Das andere Thema ist der menschliche Körper, der einer...
Ep. 214: Ein bisschen doof: BLOOD + SINNERS – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Mit „Black Panther“ legte Ryan Coogler 2018 einen Film vor, der von vielen Kritikern und Zuschauer als progressiv gefeiert wurde. Sah man jedoch näher hin, entdeckte man eine eigenartig homogene Auffassung von Kultur und Identität. Dieses Thema begegnet uns in „Blood + Sinners“ nun wieder. Der Gangster- und Vampirfilm, der zugleich in der Tradition des Spätwestern steht, erzählt von eineiigen Zwillingen (Michael B. Jordan), die aus Chicago nach Mississippi aufs Land zurückkommen, um dort ein Tanzlokal für ihre schwarze Community zu errichten. Der Eröffnungsabend lockt jedoch auch weiße Vampire an, die mit ihren Bissen...
Ep. 213: PARTHENOPE: Der schönste Film des Jahres? Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Celeste Dalla Porta heißt die Schauspielerin, die in Paolo Sorrentinos neuem Film die Titelrolle spielen darf. Eine unglaubliche Entdeckung! Ein Gesicht für die große Leinwand, eine enorme Vielschichtigkeit im Spiel, eine Verführungskünstlerin – die Kamera von Daria D’Antonio ist entzückt. „Parthenope“ handelt von einer modernen Sirene, die Anfang der 1950er-Jahren in Neapel im Wasser zur Welt kommt und in den 70ern alle bezirzen wird – mit ihrer Schönheit, ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Intellekt. Selbst der schwule Schriftsteller John Cheever (Gary Oldman) ist dieser Göttin, wie man sie immer wieder nennt, erlegen, wenn er s...
Ep. 212: WARFARE wird gründlich missverstanden! – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Schon Alex Garlands Film „Civil War“ wurde von vielen Kritikern und Zuschauern nicht richtig verstanden. Manche warnten gar vor dem dystopischen Film, denn dieser könne zu Aufständen in den USA anstiften. Dabei war „Civil War“ eine kluge Analyse des Mediums Fotografie und der Arbeit von Kriegsfotografen. „Warfare“ wird nun vorgeworfen, dieser Film vollziehe eine Täter-Opfer-Umkehr, da einer von einem Kriegseinsatz von US-Soldaten im Irak erzählt und tatsächlich die andere Seite nur als anonyme Feinde zeige. Zudem stört man sich an der Besetzung von attraktiven Stars. Alex Garland ist nicht der alleinige Regisseur, neben i...
Ep. 211: Worum geht es eigentlich in THE WHITE LOTUS? Staffel 1 bis 3 – Kritik & Analyse
DIE FILMANALYSE
Mike White ist mit der Serie „The White Lotus“ ein großer Serienerfolg gelungen. Einzelne Szenen und Figuren führen im Netz inzwischen ein Eigenleben – nicht zuletzt deshalb, weil die Serie einen Nerv der Zeit getroffen hat. Die Faszination für die Superreichen ist groß, ihre Macht zu brechen, ist der Wunsch vieler Politiker, Aktivsten und Intellektuellen. Zugleich ist auch bei diesen die Sehnsucht latent vorhanden, in den Bildern des Luxus zu schwelgen. „The White Lotus“ bietet ein Genießen des Luxus und zugleich die Kritik daran, um das schlechte Gewissen zu beruhigen. Der selbstreflexive Zuschauer bestaunt unreflektierte...
Ep. 210: Totale Ideologie: EIN MINECRAFT FILM – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Vor elf Jahren begannen die Planungen für eine Adaption des beliebten Open-World-Computerspiels Minecraft. Nach vielen Hürden und Umbesetzungen vor und hinter der Kamera ist das Desaster nun in den Kinos zu bestaunen. Jason Momoa und Jack Black grimassieren sich durch 100 blöde, ästhetisch einfallslose Minuten, um schließlich dort anzukommen, von wo sie gestartet sind: In der realen Welt. Der Film verlässt bedauerlicherweise nie die übliche Blockbuster-Logik, das berühmte Spiel dient nur als Marke, um Zuschauer ins Kino zu locken. Eigentlich ist das Minecraft-Universum faszinierend, weil darin wirklich Gegenwelten entstehen können. Daraus macht Reg...
Ep. 209: Der Incel als Figur unserer Zeit: ADOLESCENCE – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Die Netflix-Serie „Adolescence“ von Philip Barantini hat eine große Debatte angestoßen: Erzählt wird die Geschichte eines 13-jährigen Jungen in England, der unter dringendem Tatverdacht steht, eine Mitschülerin mit sieben Messerstichen ermordet zu haben. Die Polizei dringt in sein Elternhaus ein, nimmt ihn mit zum Revier. Die erste Folge zeigt uns das Verhör. In der zweiten Folge begleiten wir die Ermittler an die Schule des Jungen, in der dritten Folge sind wir vorwiegend mit dem mutmaßlichen Täter und der psychologischen Gutachterin allein in der Jugendstrafanstalt, um dann in der vierten Folge zurück...
Ep. 208: Woker Stumpfsinn: SCHNEEWITTCHEN – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Disney wagt sich erneut an eine Realverfilmung und scheitert mehr denn je: „Schneewittchen“ von 1937 setzte zeichnerische Maßstäbe, glänzte mit geschmeidigen Bewegungen und perfekten Choreographien, borgte sich allerhand aus der europäischen Kunstgeschichte, während der neue Film schlichtweg hässlich ist. Die Schauspieler Rachel Zegler, Gal Gadot und Andrew Burnap übertreffen sich gegenseitig mit schlechten Leistungen. Damit nicht genug. Noch einmal, vielleicht ein letztes Mal, können wir beobachten, wie der Konzern eine woke Agenda umzusetzen versucht, ohne den Märchenstoff auch nur annährend verstanden zu haben. Der Kulturkampf um den Film wird zwar teilweise...
Ep. 207: Die Serie, die wir brauchen: DIE AFFÄRE CUM-EX – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Showrunner Jan Schomburg präsentiert mit „Die Affäre Cum-ex“ („Other People’s Money“) eine außergewöhnliche Mini-Serie zum Cum-Ex-Skandal, die ab dem 22. März in der ZDF-Mediathek zu sehen sein wird. Dabei geht es nicht nur um die Erinnerungslücken von Olaf Scholz, vielmehr vermag es die Serie, die Strukturen zu erklären und zu analysieren, wobei zugleich spannende, hochkarätig besetzte Unterhaltung geboten wird. Nils Strunk und Justus von Dohnányi spielen zwei gerissene Rechtsanwälte, die gemeinsam mit Superreichen und vermeintlich seriösen Privatbanken den größten Steuerraub der Geschichte planen. Bald ist ihnen eine Staatsanwält...
Ep. 206: F*ck! MICKEY 17 – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Die Erwartungen waren nach „Snowpiercer“ und „Parasite“ hoch: Regisseur Bong Joon-hos Adaption des Science-Fiction-Romans „Mickey 7“ ist jedoch eine klamaukige Katastrophe. Robert Pattinson spielt einen Expandable, der als Versuchskaninchen und im Auftrag eines sinisteren Milliardärs und Politikers einen fremden Planeten erkunden soll. Stirbt er bei den Missionen, ist das kein Problem, denn er kann binnen Stunden durch einen biologischen 3-Drucker reproduziert werden. Inzwischen gibt es Mickey 17, der aber bald auf die 18. Version treffen wird, da 17 fälschlicherweise für tot gehalten wird. Rivalitäten drohen; außerdem eskaliert die Lage immer mehr dadurch, dass die Creeper, jene eigenartigen Panz...
OLFAS TÖCHTER v. Kaouther Ben Hania – Der Filmkompass

Der Filmkompass
Wie konnte es dazu kommen, dass zwei der vier Töchtern, die die Tunesierin Olfa hat, sich dem IS angeschlossen haben? Die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania geht dem in diesem außergewöhnlichen Film nach, in dem Dokumentarisches mit Fiktionalem überlagert wird. Olfa und ihre verbliebenen zwei Töchter treten zwei Schauspielerinnen gegenüber, die die verschwundenen Töchter spielen. Die Vergangenheit wird rekonstruiert und kommentiert. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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Unser K...
Ep. 205: Einfach ĂĽberflĂĽssig: LIKE A COMPLETE UNKNOWN - Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Für immerhin acht Oscars ist "Like A Complete Unknown" von James Mangold nominiert. Timothée Chalamet verwandelt sich in die Liedermacherlegende Bob Dylan. Die Ähnlichkeit ist in der Tat frappierend, aber Chalamet hat schon wesentlich komplexere Rollen gespielt. Zwar wollte Mangold kein klassisches Biopic drehen, doch das Genre erfindet er mit diesem Werk nicht neu. Er arbeitet zwar nicht alle Stationen von Dylans Leben ab oder versucht psychologische Erklärungen zu liefern, aber trotz des engen Zeitrahmens, nämlich die frühen 1960er-Jahre, bleibt es eines lineare, konventionell erzählte Dramaturgie, die den Songs von Dylan nichts...
WILD AT HEART v. David Lynch – Der Filmkompass

Der Filmkompass
Laura Dern und Nicholas Cage begeben sich in „Wild at Heart“ von David Lynch auf einen außergewöhnlichen, märchenhaften Road-Trip durch die USA. Dabei bewegen sie sich durch ein Geflecht von Zeichen und Symbolen aus alten Hollywood-Filmen. Lynch präsentiert eine postmoderne Version von „Der Zauberer von Oz“ – allerdings für Erwachsene. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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Ep. 204: Hollywood unter Trump: Sonderbotschafter Mel Gibson & Netflix
Die Filmanalyse
Quo vadis? Wird Hollywood nun auch den Rechtsruck vollziehen? Neben Jon Voight und Sylvester Stallone wurde Mel Gibson von US-Präsident Donald Trump zum Hollywood-Sonderbotschafter ernannt. Man kann das als Kuriosität verbuchen. Kaum ist der Präsident ein zweites Mal im Amt, läuft Gibsons neuer Film „Flight Risk“ an, in dem Mark Wahlberg mit einer schlecht aufgeklebten Halbglatze einen fiesen Ganoven spielt, gegen den sich eine US-Marshal zur Wehr setzen muss. Ist das jetzt sogenanntes anti-wokes Kino? So einfach ist die Sache nicht. Währenddessen präsentiert Netflix mit „Zero Day“ eine Mini-Serie mit Trump-Gegner Robert De Niro...
DIE FRAU VON NEBENAN v. François Truffaut – Der Filmkompass

Der Filmkompass
1981 brachte der große französische Regisseur und Hitchcock-Bewunderer diesen düsteren Liebesthriller in die Kinos: Gérard Depardieu als Bernard Coudray und Fanny Ardant als Mathilde Bauchard waren einmal ein Paar. Einige Jahre später, sie sind längst mit anderen Partnern verheiratet, begegnen sie sich wieder, da sie zufällig Nachbarn werden. Alte Gefühle brechen aus, aber auch ein Gefühl von undurchdringlicher Verbitterung macht sich breit. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
Sie können DIE FILMANALYSE finanziell unterstützen – vielen Dank! Wolfgang M. Schmitt Betreff: DIE FILMANALYSE IBAN: DE29 5745 012...
Ep. 203: Meine Erklärung der Katastrophe: CAPTAIN AMERICA: BRAVE NEW WORLD
Die Filmanalyse
Der Disney-Konzern steckt in einer tiefen Krise und das Marvel-Universum ist inzwischen ein Ort, in dem sich selbst viele Marvel-Fans nicht mehr wohlfühlen. Jedoch sollten wir diese Krise in einen größeren Kontext setzen, die üblichen Maßstäbe einer Filmkritik greifen nicht. Lange Zeit haben die Superhelden eine Weltordnung propagiert, die stark auf einer unipolaren Anschauung fußte, die mit der Dominanz der USA gleichzusetzen ist. Jetzt aber, da sich die Verhältnisse radikal ändern und mit Donald Trump, Peter Thiel und Elon Musk Figuren wie aus einem Marvel-Film das Weiße Haus erobert haben, kommt die...
THE BIKERIDERS v. Jeff Nichols – Der Filmkompass

Der Filmkompass
Tom Hardy und Austin Butler gründen eine Biker-Gang, die sich ähnlich wie in David Finchers FIGHT CLUB zu einem Franchise entwickeln. Jeff Nichols erzählt eine wahre Geschichte aus den 1960er-Jahren, als sich die „Vandals“ gründeten und brutale Biker-Rivalitäten im Mittleren Westen der USA ausbreiteten. „The Bikeriders“ ist eine beeindruckende Milieustudie und ein packendes Drama. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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Uns...
Ep. 202: Warum nur? EMILIA PÉREZ – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Auf dem Filmfestival in Cannes begann der Siegeszugs dieses Films, es folgte der Europäische Filmpreis, die Golden-Globe-Verleihung und jetzt ist Jacques Audiards Gangster-Musical „Emilia PĂ©rez“ fĂĽr 13 Oscars nominiert – und man fragt sich: Warum nur? Musikalisch bietet das Werk eine Mischung aus „Hamilton“, „Joker: Folie Ă Deux“ und Andrew Lloyd Webber. Die Geschichte handelt von einem mexikanischen Kartell-Boss namens Manitas Del Monte, der nicht nur untertauchen und ein neues Leben beginnen will, sondern sich in eine Frau verwandeln möchte: Emilia PĂ©rez (Karla SofĂa GascĂłn). Die Anwältin Rita Moro Castro (ZoĂ« Saldaña) soll die Geschlechtsan...
BABYGIRL v. Halina Reijn – Der Filmkompass

Der Filmkompass
Das erwachsene Kino kehrt mit „Babygirl“ zurück, zugleich macht es sich frei von einer politischen Korrektheit, die manche Dimensionen des Lebens einfach ausklammern wollte. Nicole Kidman spielt die CEO eines Robotikkonzerns, die sich in einem von Männer dominierten Business durchgesetzt hat. Bei allem Erfolg ist doch ihr Liebesleben, das sie mit dem von Antonio Banderas gespielten Ehemann führt, unbefriedigend. Als mit Samuel (Harris Dickinson) ein unerhört souverän auftretender Praktikant erscheint, eröffnet sich ein neuer Weg zu Lust und Unterwerfung. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
Das Best-Of von DIE FI...
Ep. 201: Genial oder überschätzt? DER BRUTALIST – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Brady Corbet hat mit weniger als 10 Millionen Dollar ein Werk geschaffen, das ähnlich gigantomanisch ist wie der Protagonist: „The Brutalist“ ist dreieinhalb Stunden lang und wurde im VistaVision-Format gedreht. Adrien Brody spielt den jüdisch-ungarischen Architekten László Tóth, der das KZ Buchenwald überlebt hat und 1947 in die USA übersiedelt. Noch immer weiß er nicht, dass seine Frau ebenfalls noch lebt. László wird zunächst bei seinem Cousin wohnen, bald aber Bekanntschaft mit einem Industrie-Tycoon machen, der sich nach einer Weile als großer Förderer des Architekten aufspielen wird. László soll seine brutalistische Vision verwirkliche...
CÉSAR UND ROSALIE v. Claude Sautet – Der Filmkompass

Der Filmkompass
Mit Romy Schneider, Yves Montand und Sami Frey in den Hauptrollen zeigt Claude Sautet eine ungewöhnliche Dreiecksbeziehung. Sautet ist ein äußerst feinfühliger Regisseur, der mit seinen charakterzentrierten Filmen intime Konflikte mit großer Präzision und Empathie darzustellen vermag. So auch hier: Bildsprachlich elegant, mit dialogischem Witz und einer Nüchternheit, die von Dramatik immer wieder durchbrochen wird, hat Sautet mit „César und Rosalie“ einen unvergleichlich schönen Film gedreht. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
„César und Rosalie“ auf Blu-ray, Amazon Affiliate-Link: https://amzn.to/3EawHaR
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Ep. 200: Das Problem mit KONKLAVE – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Für acht Oscars ist Edward Bergers Verfilmung des gleichnamigen Romans von Robert Harris nominiert – darunter auch in der Kategorie „bester Film“. Tatsächlich bietet „Konklave“ großes Schauspielerkino, das zugleich den Formalismus der katholischen Ästhetik feiert. Der Papst ist tot und rasch muss Kardinal Lawrence (Ralph Fiennes) die Kardinäle aus aller Welt zusammenrufen, damit sie einen neuen Nachfolger Christi wählen können. Liberale und konservative Kräfte kämpfen gegeneinander, Intrigen werden geschmiedet und bald wird klar, dass der Kirche eine reaktionäre Wende bevorsteht. Oder gibt es vielleicht doch die Macht des Heiligen Geistes? Ein heimlic...
I.S.S. v. Gabriela Cowperthwaite – Der Filmkompass

Der Filmkompass
Auf der Internationalen Raumstation arbeiten russische und amerikanische Astronauten zusammen. Was, aber wäre mit dieser Kooperation, wenn ein Krieg zwischen den Ländern ausbrechen würde? Gabriela Cowperthwaite macht aus dieser Überlegung einen Weltraumthriller, der den Wahnsinn des Nationalismus entblößt. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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Ep. 199: Clint Eastwoods Vermächtnis: JUROR #2 – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Ein Film gegen Donald Trump? Durchaus! Nicholas Hoult spielt in „Juror #2“ einen Geschworenen, der mit elf weiteren Jury-Mitgliedern darüber entscheiden soll, ob ein Angeklagter wegen Mordes verurteilt werden soll. Vor Gericht aber wird diesem Juror No. 2 plötzlich seine eigene Befangenheit bewusst: Er selbst ist in diesen Fall involviert – folglich möchte er jetzt den eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen, aber auch sein schlechtes Gewissen plagt ihn. Für eine aufstrebende Staatsanwältin scheint ohnehin alles eindeutig zu sein. Oder etwa doch nicht? Clint Eastwood legt mit diesem Gerichtsfilm sein wohl letztes Werk vor, das man als Plä...
DER CHEF v. Jean-Pierre Melville – Der Filmkompass

Der Filmkompass
Der französische Regisseur Jean-Pierre Melville hat in seinem Oeuvre meisterhaft die Unterwelt eingefangen. Dabei übersetzte er den amerikanischen Kriminalfilm der 1940er-Jahre ins Französische und entwickelte ihn weiter. In „Der Chef“ („Un flic“) ermittelt Alain Delon als Kommissar zu einem Banküberfall, inmitten des Geflechts aus Intrigen agiert Catherine Deneuve als femme fatale und fragile. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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Ep. 198: Geniale Medienkritik: SEPTEMBER 5 – THE DAY TERROR WENT LIVE – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Regisseur Tim Fehlbaum präsentiert uns mit seinem Film „September 5 – The Day Terror Went Live“ eine ungeheuer gegenwärtige Medienkritik, auch wenn der Film im Jahr 1972 bei den Olympischen Spielen in München spielt, als die palästinensische Terrororganisation „Schwarzer September“ das Quartier der israelischen Sportler überfiel, zwei Israelis sofort erschoss und neun Geiseln nahm, die später getötet wurden. Der Film konzentriert sich jedoch auf das, was in den Senderäumen und im Studio von ABC vor sich geht: Der US-Sender überträgt die Geiselnahme 22 Stunden lang live im TV, zeigt Terroristen und Geiseln, behindert mitunter die Arbeit...
LA MALA EDUCACIÓN v. Pedro Almodóvar – Der Filmkompass

Der Filmkompass
Im Prinzip variiert Pedro Almodóvar in seinen Werken fortlaufend Alfred Hitchcocks „Vertigo“ – so auch in „La Mala Educación“. Die Geschichte entfaltet sich auf mehreren Zeitebenen und erzählt von zwei Jugendfreunden, Enrique und Ignacio, die sich in den 1960er Jahren in einem katholischen Internat kennen und lieben lernten. Bald jedoch werden sie von Pater Manolo tyrannisiert. Später treffen die Freunde sich wieder und planen einen Film über das Geschehene. Was aber ist Fiktion und was ist Wirklichkeit? Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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Ep. 197: Robert Eggers verhebt sich an NOSFERATU – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Robert Eggers („The Witch“, „The Lighthouse“) stellt sich mit seiner „Nosferatu“-Version in die Traditionslinie von Friedrich Wilhelm Murnau und Werner Herzog. Kein leichtes Unterfangen, wie sich bald herausstellt: Zunächst beginnt der Film atmosphärisch dich mit Ellen (Lily-Rose Depp), die offenbar schon mit dem Vampir in Kontakt steht. Schlaflose Nächte und psychotische Anfälle nehmen zu, dennoch bricht ihr Mann Thomas Hutter (Nicholas Hoult) auf, um mit Graf Orlok (Bill Skarsgard) ein Immobiliengeschäft abzuwickeln. Im Gegensatz zu Murnau und Herzog legt Eggers den Fokus auf Ellen und verleiht dem Grafen etwas Zombiehaftes, wenngleich es rasch störend...
VERBRANNTE ERDE v. Thomas Arslan – Der Filmkompass

Der Filmkompass
In "Verbrannte Erde" erzählt Thomas Arslan, ein wichtiger Vertreter der Berliner Schule, erneut eine Geschichte, in der der Berufskriminellen Trojan, beeindruckend dargestellt von Mišel Matičević, im Mittelpunkt steht. Trojan kehrt nach nach zwölf Jahren nach Berlin zurück. Dort plant er einen Kunstraub in einem Museum, wenngleich die nächtliche, nahe menschenleere Atmosphäre Berlins ebenso zentral ist wie der Plot. Ein hochspannender, stilsicherer Krimi. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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Ep. 196: FLOP 10: Die schlechtesten Filme des Jahres 2024
Die Filmanalyse
An schlechten Filmen bestand auch in diesem Jahr kein Mangel und man könnte spielend die gesamte Flop 10 mit Filmen von Marvel und DC auffüllen. Darüber hinaus gab es aber auch – neben stupider Unterhaltung aus Hollywood und Deutschland – herbe Enttäuschungen, wenn beispielsweise große Regisseure nicht nur scheitern, sondern willentlich Schund produzieren. Wolfgang M. Schmitt präsentiert seine Flop 10 mit den schlechtesten Filmen des Jahres 2024!
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Ep. 195: SQUID GAME 2, der Bitcoin und der Wettbewerb – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Netflix zeigt endlich die lang erwartete zweiten Staffel der Erfolgsserie „Squid Game“, die Hwang Dong-hyuk kreiert hat. Der Gewinner der ersten Staffel, Seong Gi-hun, will es noch einmal wissen: Er verzichtet auf ein Leben im Luxus und will stattdessen die Verantwortlichen der Squid Games zur Rechenschaft ziehen. Noch einmal setzt er sich dafür den tödlichen Spielen aus und findet bald Mitstreiter, die das System zum Einsturz bringen wollen. Da jedoch auch noch eine dritte Staffel für 2025 angekündigt ist, baut diese zweite Staffel eigentlich nur eine Brücke. Immerhin aber kann man an ihr die Ideol...
Ep. 194: TOP 10: Die besten Filme 2024
Die Filmanalyse
Oftmals waren es nicht die großen Hollywood-Filme, die in Kinojahr 2024 in Erinnerung geblieben sind. Während die Blockbuster immer liebloser werden und selten ästhetische oder erzählerische Maßstäbe setzen – bis auf wenige rühmliche Ausnahmen –, ist der Film keineswegs in der Krise. Herausragende Werke gab es auch in diesem Jahr auf der Leinwand, weniger allerdings auf Streaming-Plattformen. Wolfgang M. Schmitt präsentiert seine Top 10 mit den besten Filmen des Jahre 2024!
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Ep. 193: Der Circle of Life ist eine Lüge: MUFASA: DER KÖNIG DER LÖWEN – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Disney erweitert die Geschichte von „Der König der Löwen“ um ein Prequel, das erklären soll, weshalb Mufasa und Scar zu Feinden wurden. Daneben gibt es eine Rahmenhandlung, in der Kiara, die Tochter von Simba und Nala mit Rafiki, Timon und Pumbaa allein zurückbleibt und sich erzählen lässt, wie glorreich und tapfer ihr Großvater Mufasa einst gekämpft hat. „Moonlight“-Regisseur Barry Jenkins hat sich für diesen animierten Realfilm verpflichten lassen. Künstlerisch sind ihm die Hände gebunden, erzählerisch ebenso, da die Circle-of-Life-Ideologie nicht zu retten ist, auch wenn man es mit ein...
DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED v. Lotte Reiniger – Der Filmkompass

Der Filmkompass
Dieser Scherenschnittfilm aus dem Jahr 1926 ist einer der ersten abendfüllenden Animationsfilme. Bis heute verzaubert Lotte Reiniger das Publikum mit einer schier unendlichen Formenvielfalt, die uns in wundervolle Reiche der Phantasie führt. Dabei entsteht die Fülle aus der Reduktion. Noch immer ist Lotte Reiniger nur Cineasten bekannt, dabei hat die Pionierin Maßstäbe gesetzt, die danach nie wieder erreicht wurden. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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Ep. 192: Die Superhelden ruinieren uns: KRAVEN THE HUNTER – Kritik & Analyse
Die Filmanalyse
Der große Regisseur J.C. Chandor ist nach Jahren der Kino-Abstinenz zurückgekehrt, um ein Desaster abzuliefern, für das er selbst wenig kann. Sony möchte weiterhin die Rechte am Spider-Man Univers (SSU) geltend machen können und muss deshalb immer wieder uninteressante Figuren zum Leben erwecken und mit ihnen Filme zusammenschustern, die schlichtweg frustrierend sind. Chandor kann ein solches Projekt nicht retten. Er avancierte mit seinen Filmen „Margin Call“, „All Is Lost“ und „A Most Violent Year“ zu einem der interessantesten Autorenfilmer Hollywoods. Jedoch hat sich die Filmindustrie bald für sein Talent nicht mehr interessiert...