Input
Dem Leben in der Schweiz auf der Spur – mit all seinen Widersprüchen und Fragen. Der Podcast «Input» liefert jede Woche eine Reportage zu den Themen, die Euch bewegen. Am Mittwoch um 15 Uhr als Podcast, sonntags ab 20 Uhr auf Radio SRF 3.
Wenn sich das Lebensziel plötzlich falsch anfühlt
Was passiert, wenn ein grosses Ziel plötzlich nicht mehr passt? In dieser Folge erzählen Samir und Franziska, wie sie lernen mussten, ein Ziel loszulassen – und was danach kam: Schmerz, Mut und die Frage: Was will ich eigentlich wirklich? Samir Serhani galt als grosse Hoffnung im Schweizer Kunstturnen. Sein Ziel: die Olympischen Spiele. Nach mehreren Verletzungen musste er seine Profikarriere an den Nagel hängen. «Ich merkte: Ich turne für die anderen – nicht mehr für mich.» Franziska Ziegler zieht mit ihrem Partner in eine gemeinsame Wohnung und merkt bald, dass sie sich dort fremd fühlt. Die Erfüllung ih...
Kosmos Bahnhof – Freizeitmeile oder gefährliche Zone?
Bahnhöfe sind Treffpunkt, Durchgangsort – und Lebensraum. Hier prallen Welten aufeinander: Reisende, Shopper, Pendlerinnen treffen auf Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Ein Ort voller Begegnungen – und Konfliktlinien. Zum Beispiel am Bahnhof in Aarau. In den letzten Jahren hat er sich zu einem modernen Reise-, Einkaufs- und Aufenthaltsort entwickelt mit fast 80'000 Menschen, die hier täglich vorbei kommen. Die meisten zum Ein- und Aussteigen am Zug. Direkt am Haupteingang – sitzt aber eine kleine Gruppe von Menschen, die nicht wegen dem Reisen hier ist. Menschen, die als sogenannt randständig gelten. Suchtkranke, Obdachlose, Asylsuchende. Viele empfinden sie als Bedrohung, wollen si...
Best of Input: Mid-Career-Crisis – Neustart mit 40
Was will ich noch erreichen? Erfüllt mich mein Job überhaupt? Ist der Zug für meinen Traumberuf schon abgefahren? Um die 40 hinterfragen viele ihre bisherige Laufbahn. Marc, 39, arbeitet seit bald 20 Jahren im selben Architekturbüro als Projektleiter. Seit einiger Zeit ist er unzufrieden. «Ich kann mir nicht vorstellen, nochmal 20 Jahre hier zu bleiben». Doch die Suche nach einer erfüllenden beruflichen Alternative fällt ihm schwer. Die 39-jährige Selina hat den Schritt bereits gewagt: Sie studiert Hebamme an der ZHAW – neben Familie und finanziellen Herausforderungen. «Ich habe praktisch keine Freizeit mehr.» Ausserdem sei es gewöhnungsbedürftig, sich im Praktikum pl...
Best of Input: Die Vorboten der Wechseljahre
Sue war 36 als die Beschwerden begannen: Kopfschmerzen, Dünnhäutigkeit, Schlafstörungen. «Ich dachte, es sei Stress: kleine Kinder, strenger Job.» Aber es sind die frühen Wechseljahre. Input über eine Phase, die viele Frauen vor 40 und auch Ärztinnen und Ärzte nicht auf dem Schirm haben. «Sue ist kein Einzelfall», sagt Susanna Weidlinger, Oberärztin vom Menopausezentrum am Inselspital Bern. Zu ihr kommen viele Frauen, bei denen die ersten Wechseljahrbeschwerden schon vor 40 auftreten. «Oft waren diese Frauen schon bei zig Fachärzten, im Schlaflabor, bei der Frühdemenz-Abklärung, beim Rheumatologen. Denn viele Ärzte und Ärztinnen haben die frühen Wechseljahre nicht...
Best of Input: Jungs: benachteiligt im Schulsystem?
Stillsitzen, zuhören, anpassen – das Schweizer Bildungssystem und seine Herausforderungen für Buben. Input-Host Daniel Bodenmann, einst selbst ein lebhafter Schüler, untersucht Bildungschancen in der Schule. Warum fallen Jungs im Unterricht häufiger negativ auf? Neben biologischen Unterschieden zeigt die Forschung: Das System belohnt die Ruhe, es fehlen männliche Vorbilder und überholte Rollenbilder beeinflussen die Lernmethoden für Knaben. Bewegungsorientierter Unterricht und moderne Pädagogik zeigen jedoch bemerkenswerte Erfolge. «Input» mit Daniel Bodenmann beleuchtet dieses Bildungsdilemma und fragt: Wie gestalten wir inklusive Lernumgebungen, die allen Kindern gerecht werden – auch unseren Söhnen? ____________________ In dieser Episode zu hören - Tim Schwander...
Best of Input: Plötzlich arm
Früher hatte Eva* eine leitende Position, seit kurzem lebt sie von Sozialhilfe. Stück für Stück verabschiedet sie sich von ihrem alten Leben: Auto verkaufen, abgelaufene Lebensmittel abholen. «Input» zeigt, wie Eva zwischen Dankbarkeit, Wut und Erschöpfung schwankt und dennoch optimistisch bleibt. Pro Monat bleiben Eva und ihrem achtjährigen Sohn nach Abzug aller Fixkosten Fr. 320.- zur Verfügung für Lebensmittel, Hygieneprodukte oder Geschenke für Kindergeburtstage. Damit lebt sie unter der Armutsgrenze – genau wie etwa 700'000 andere Schweizerinnen und Schweizer. «Manchmal ist alles wirklich ein riesengrosser Scheiss». Meistens aber ist sie mit ihrem Leben in Armut...
Best of Input: Solomütter – bewusst allein mit Kind
«Solomutter zu werden war die beste Entscheidung meines Lebens», sagt Gabriela*. Sie bekam ihre Tochter über eine Samenbank im Ausland. Input-Host Anna Kreidler erzählt die Geschichten zweier Frauen und blickt auf die Kritik an diesem Familienmodell: Ist es egoistisch, allein Kinder zu kriegen? «Es kann dann ein Egoprojekt sein, wenn eine Frau einfach beweisen will, dass sie das kann», sagt Kinder- und Jugendpsychologin Sandra Widmer. Wie viele sogenannte «Single Mothers by Choice» es in der Schweiz gibt, ist unklar. Aber die Entscheidung, allein Mutter zu werden, bringt Herausforderungen mit sich: So sind Alleinerziehende in der Schweiz zum Beispiel eher von Armu...
Die Folgen von Überbehütung: Drei Lebensgeschichten (2/2)
Esteban, Eva und Angela wurden als Kind überbehütet. Die Auswirkungen sind unterschiedlich: Eva hat noch immer Mühe, selbst Entscheidungen zu treffen. Angela führt ein Doppelleben. Und Esteban hatte lange kein Gefühl für Risiken. Nur mit Glück hat er seine waghalsigen Aktionen überlebt. Eva (27) spürt die Auswirkungen der Überbehütung bis heute: «Sobald meine Eltern nicht da sind, bin ich komplett planlos und weiss gar nicht, wie ich ein Problem angehen soll.» Angela (45) verheimlichte früh Dinge vor ihrer Mutter und teilt bis heute kaum Persönliches mit ihr. Esteban (71) sagt, er habe kein Gefühl für Risi...
Alltagsrituale: Kleine Handlung, grosse Wirkung
Der Morgenkaffee, das Einschlafritual für das Kind, immer derselbe Tisch im Restaurant. Kleine Rituale geben uns mehr als Sicherheit und Struktur: «Es sind Emotionsmaschinen», sagt der Ritualforscher. Sie verbessern Paarbeziehungen und stärken den Familienzusammenhalt. «Input» zeigt wie und warum. Unspontan und bünzlig fand Mariel Kreis ihre Familienrituale als Jugendliche. Heute sieht sie, wie wichtig sie für ihren 3-jährigen Sohn sind und fragt sich: «Brauche auch ich wieder mehr Rituale?» Ein Input über die kleinen, unspektakulären Rituale im Alltag und ihre grosse Wirkung.
Fehler passieren - nur darüber reden ist schwierig
Alle reden über Fehlerkultur – aber niemand will über eigene Fehler sprechen. Das hat «Input»-Host Beatrice Gmünder unter anderem in einer Strassenumfrage erfahren. Was macht es so schwierig? Und warum finden wir es stark, wenn andere es können? Marianne erzählt, wie ihr Vater nach einem OP-Fehler starb. Der Chirurg gestand sofort: «Es war mein Fehler.» Die Familie empfindet keinen Groll, nur Dankbarkeit für seine Offenheit. Es ist ein bewegendes Beispiel dafür, wie heilsam Ehrlichkeit sein kann. Doch solche Reaktionen bleiben selten. Für Psychiater Thomas Ihde ist die Antwort klar: «Wir leben in einer Kultur, die so tut, als...
Regretting Motherhood: Wenn Mütter ihre Familie verlassen (2/2)
Lisa hat ihre Familie verlassen. Ein Tabubruch, für den sie von ihrem Umfeld sehr viel Kritik erntet. Lisa liebt ihre beiden Kinder von Herzen. Aber sie hasst die Mutterrolle. Die Input-Folge «Regretting Motherhood – wenn Muttersein nicht glücklich macht (1/2» hat zahlreiche Reaktionen bei den Hörer:innen ausgelöst. Eines der E-Mails, das auf der Redaktion landete, stammte von Lisa: Für sie war die Rolle als Mutter und Ehefrau zu einschränkend, verhinderte ihre persönliche Entwicklung und Entfaltung. Deshalb hat sie sich entschieden, auszuziehen, eine eigene Wohnung zu nehmen und die Kinder tagsüber in deren Zuhause zu betreuen...
Swipe nach rechts – Freundschaft per App?
Eine App, um neue Freunde zu finden? Klingt schräg – dachte sich Input-Host Elma Softic. Kann man echte Freunde über Apps finden oder bleiben Verbindungen per Swipe oberflächlich? Freundschaft auf Knopfdruck? Was sich wie ein Marketingversprechen liest, ist für viele junge Erwachsene Realität. Input-Host Elma Softic findet das zuerst beschämend – und lädt die App trotzdem herunter. Schon beim ersten Match funkt es mit Lisa: «Wie Liebe auf den ersten Blick.» Doch nicht jeder Kontakt bleibt. Manche verlaufen im Nichts. Wie verändern Freundschafts-Apps unser Verständnis von Nähe? Und was macht es mit uns, wenn wir Mensche...
Abschied vom Sternenhimmel – Wenn der Weltraum überfüllt wird
Was gibt es Romantischeres, als nachts in einen klaren Sternenhimmel zu blicken? Die Hühnerhaut, das Gruseln angesichts der Unendlichkeit. Nur: «Wenn wir weiter so viele Satelliten ins Weltall schicken, sehen wir von der Erde aus bald den Sternenhimmel nicht mehr», warnen Astronomen. «Das ist ein mögliches Szenario, wenn wir die Raumfahrt nicht bald gesetzlich regulieren», sagt Susanne Wampfler. Die Professorin für Astrochemie und «Input»-Host Julia Lüscher legen sich mit einer Picknickdecke unter den Nachthimmel und staunen: über ferne Galaxien und die rasante Zunahme von kommerzieller Raumfahrt. ____________________ Habt ihr Feedback, Fragen oder Wünsche? Wir freuen uns auf eure...
Loslassen: Warum Eltern ihren Kindern mehr zutrauen sollten (1/2)
In der Schweiz zeigen 22 Prozent der Eltern Tendenzen von Überbehütung. Sie nehmen ihren Schützlingen vieles ab und trauen ihnen wenig zu. Für die Entwicklung der Kinder kann das schwerwiegende Folgen haben. Warum neigen manche Eltern zur Überbehütung – und welche Folgen hat das für ihre Kinder? Auf der Suche nach Antworten treffen wir Andrina und ihre Familie. Auf dem Spielplatz ist sie ständig angespannt, und wenn ihre Söhne (7 und 5 Jahre alt) zu einem Kindergeburtstag eingeladen werden, fällt es ihr schwer, sie loszulassen. Claudia Roebers, Professorin für Entwicklungspsychologie an der Universität Bern, warnt: «Überbe...
Tod und Trauer: Warum Schulen das Thema im Unterricht meiden
In der Schule lernen Jugendliche, wie das Leben beginnt – doch kaum, wie es endet. Themen wie Tod, Trauer und Sterben finden im Unterricht selten Platz, obwohl Kriege, Gewalt unseren Alltag prägen. Warum ist das so? Und wie denken Schüler:innen selbst darüber? Über Liebe, Sex und Verhütung wird in der Schule offen gesprochen – aber über den Tod? Kaum. «Input»-Host Michael Bolliger hat am Gymnasium Friedberg in Gossau mit Aurelia, 16, Soraiya, 17, und Christian, 16, gesprochen. Ein fixes Schulfach zum Thema «Sterben» wäre ihnen zu viel. Aber einzelne Projekte zu Tod, Trauer oder Verlust? Unbedingt. Denn sie haben viele Fra...
Birdwatching-Boom: «Vögel geben mir einen Adrenalin-Kick»
Vögel? Damit hat Input-Host Anna Kreidler nichts am Hut. Anders ihre Cousine Natalie (24): «Wenn ich einen seltenen Vogel sehe, ist das für mich ein Glücksmoment.» Mit dieser Faszination ist sie nicht allein. Immer mehr Junge interessieren sich für Vögel. Warum ist das so? Auch Livio Rey, Mediensprecher der Vogelwarte Sempach, beobachtet einen Anstieg bei den Vogelinteressierten in der Schweiz: «Während Corona haben wir einen Anstieg bemerkt. Die Leute riefen an, weil sie wissen wollten, was sie im Garten sehen.» Er findet es gut, dass sich heute mehr Junge und Frauen für Vögel interessiere...
Wenn Buchstaben Angst machen – Leben mit Leseschwäche
Jede fünfte erwachsene Person in der Schweiz hat Mühe mit Lesen und Schreiben. Eine davon ist Doris Schweizer. Sie erzählt, wie sie ihren Alltag mit Mut, Tricks und der Entschlossenheit, meistert. «Input»-Host Beatrice Gmünder beleuchtet diese oft unsichtbare Realität. Doris, 58 und gelernte Coiffeurin, hatte panische Angst, Kundennamen aufzuschreiben. Heute setzt sie auf Stempel und Sprachnachrichten statt Mails. Doch die Digitalisierung bringt neue Hürden. Digitalexperte Toni Steimle zeigt, wie einfache Designs und klare Sprache digitale Barrieren überwinden könnten und die Welt so für alle zugänglicher würde. ____________________ Habt ihr Feedback, Fragen oder Wünsche...
Zwischen Widerstand und Dankbarkeit – die Beziehung zum Beistand
150'000 Menschen in der Schweiz haben einen Beistand, so viele wie noch nie. Lin* sagt: «Ich fühle mich bei meinem Beistand sicher.» Aber sie ärgert sich auch, dass er über ihr Geld entscheidet. Was steckt hinter dieser komplexen Beziehung zwischen Klientin und Beistand?
Die Pille hat ein Imageproblem: Wie weiter mit der Verhütung?
Die Pille, einst Symbol für Selbstbestimmung und Freiheit, verliert an Bedeutung. Heute verhüten nur noch 16 % der Bevölkerung mit der Pille, viele junge Frauen sind Hormonen gegenüber skeptisch. Eva (20) sagt: «Eine Errungenschaft wäre ein neues Verhütungsmittel für den Mann!» Tochter Eva diskutiert zusammen mit ihrer Mutter Sibylle die Pille als Verhütungsmittel. Schnell wird klar, wie sich der Blick der Frauen in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Negative Schlagzeilen und Nebenwirkungen lassen junge Frauen verunsichert zurück, obwohl die Antibabypille nach wie vor ein sehr sicheres Verhütungsmittel ist. Das wirft für Input-Host Ann...
Pädophilie enttabuisieren? Ein gesellschaftlicher Balanceakt
Pädophilie bleibt ein Tabu, doch Fachpsychologin Monika Egli-Alge kämpft seit Jahren für eine Entstigmatisierung. Ihr Ziel: Betroffenen helfen, bevor sie straffällig werden – und eine sachliche Debatte ermöglichen. Ist unsere Gesellschaft dazu bereit? Immer mehr Menschen mit pädophilen Neigungen suchen Hilfe – doch die Hemmschwelle bleibt hoch. Pädophilie wird oft mit Straftaten gleichgesetzt, obwohl nicht jeder Betroffene zum Täter wird. Fachpsychologin Monika Egli-Alge engagiert sich seit 20 Jahren für eine Therapie in der Schweiz: «Pädophilie ist immer noch ein Tabuthema. Dabei ist es nicht heilbar. Es ist ein Schicksal, keine Wahl». Elma Softic spricht in diese...
Geschwisterkinder: «Uns gibt es auch noch…»
«Ich wollte als Kind niemandem zur Last fallen», sagt Joel*. «Deshalb habe ich meine Gefühle unterdrückt.» Der 22-Jährige ist mit einem behinderten Bruder aufgewachsen. Genau wie Lea*: «Uns hat niemand gesehen.» So genannte Geschwisterkinder sind stark belastet, entwickeln aber auch Stärken. Ende März 2025 ist die erste Schweizer Studie zu Geschwistern von Kindern mit Behinderung veröffentlicht worden. Die Belastungen sind gross, weiss die Studien-Verantwortliche Judith Adler von der Hochschule Luzern: «Die Kinder fühlen sich von den Eltern vernachlässigt oder müssen zu viel Verantwortung übernehmen.» Etwa ein Drittel der Geschwisterkinder leidet unter hohen Belastungen. Aber...
Erinnerungen: Unser Gehirn trickst uns aus
Der letzte Urlaub, der erste Kuss, die Geburt des ersten Kindes: Was bleibt warum in unseren Erinnerungen gespeichert? Und wie zuverlässig ist unser Gedächtnis? Diesen Fragen gehen die «Input»-Hosts Matthias von Wartburg und Julia Lüscher auf den Grund – live vor Publikum im Radiostudio Bern. «Doch, so war es! Ich kann mich noch genau erinnern!» Zweifelt jemand unsere Erinnerungen an, nehmen wir das schnell persönlich. Aber tatsächlich ist unser Gedächtnis alles andere als verlässlich. «Wir verändern unsere Erinnerungen an Ereignisse dauernd», sagt Neuropsychologe Thomas Reber. «Input» stellt diese Aussage mit dem Gedächtnisforscher auf...
Demokratie: «Stimmst du nicht ab, entscheiden andere für dich»
In anderen Ländern riskieren Menschen ihr Leben, um mitbestimmen zu können. Die direkte Demokratie ist ein Privileg – doch nicht mal die Hälfte der Stimmberechtigten in der Schweiz nutzt es. Warum? In kaum einem anderen Land hat das Volk so viel Einfluss auf politische Entscheide wie in der Schweiz und trotzdem bleibt die Stimmbeteiligung tief. «Input»-Host Beatrice Gmünder sucht Antworten bei jungen Erwachsenen, Passanten und dem Politologen sowie Satiriker Michael Elsener. Er rechnet vor, dass am Ende nur ein Siebtel der Stimmbevölkerung die Mehrheit ausmacht, was so nicht gehe: «Abstimmen sollte Pflicht sein, wie Steuern bezahlen»...
Nächster Halt: Hoffnung – Die Jagd nach einer verlorenenen Tasche
Ein normaler Dienstagabend, der plötzlich alles auf den Kopf stellt: «Input»-Host Julia Lüscher steigt nach Feierabend ins Tram, hängt ihren Gedanken nach – und lässt ihre Handtasche liegen: Schlüssel, Ausweise, Bankkarten – einfach alles. Und wieso macht sich auch noch die Hoffnung aus dem Staub? Es folgt eine nervenaufreibende Tramfahrt durchs nächtliche Zürich, auf der Jagd nach der verlorenen Tasche. Doch hinter der Hektik steckt mehr: Was bleibt, wenn alles weg ist? Wie viel Hoffnung, Zuversicht und Optimismus gibt es in uns, wenn die Welt auf einmal unsicher wird? Ein «Input» über die Suche nach Vertrauen i...
Jungs in der Schule: Benachteiligt durch das System?
Stillsitzen, zuhören, anpassen – das Schweizer Bildungssystem und seine Herausforderungen für Buben. Input-Host Daniel Bodenmann, einst selbst ein lebhafter Schüler, untersucht Bildungschancen in der Schule. Warum fallen Jungs im Unterricht häufiger negativ auf? Neben biologischen Unterschieden zeigt die Forschung: Das System belohnt die Ruhe, es fehlen männliche Vorbilder und überholte Rollenbilder beeinflussen die Lernmethoden für Knaben. Bewegungsorientierter Unterricht und moderne Pädagogik zeigen jedoch bemerkenswerte Erfolge. «Input» mit Daniel Bodenmann beleuchtet dieses Bildungsdilemma und fragt: Wie gestalten wir inklusive Lernumgebungen, die allen Kindern gerecht werden – auch unseren Söhnen? ____________________ In dieser Episode zu hören - Tim Schwander...
Reanimation: Ein Moment zwischen Leben und Tod
Was, wenn ein Mensch vor deinen Augen zusammenbricht und blau anläuft? «Input»-Host Marc Melcher musste genau das erleben – bei seinem eigenen Vater. Nur durch enormes Glück überlebt dieser den Tag. Es war der 24. September. Marc Melcher erhält auf der Jagdhütte im bündnerischen Schanfigg Besuch von seinem Vater. Gemeinsam wollen sie zur Jagd aufbrechen. Unterwegs erleidet der Vater einen Herzstillstand. Per Telefon gibt der Notarzt Anweisungen für die Herzmassage - mitten im Nirgendwo. Drei Monate später kehren sie gemeinsam an diesen Ort zurück und erkennen, wie dieser Moment alles verändert hat: Der Vater bewe...
Heimweh und Hoffnung: ukrainische Jugendliche in der Schweiz
Seit drei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Aktuell leben rund 67’000 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Schweiz, welche vor dem Krieg geflohen sind. Fast ein Drittel davon sind Kinder und Jugendliche. Wie finden sie sich weit weg von der Heimat in einem fremden Land zurecht? Maksym ist 13 Jahre alt, als er in die Schweiz kommt. Zuvor hatte er eine unbeschwerte Kindheit im Südwesten der Ukraine. In der Schweiz angekommen, hat er grosses Heimweh. «Ich habe jede Nacht geweint». Er vermisst seine Freunde und seine Freundin. Dazu kommen die normalen Herausforderungen der Pubertät: «Ich hatte alles verloren, keine Freunde mehr un...
«Offline Dating hat mehr Würde.»
Rund um den Valentinstag am 14. Februar verzeichnen Dating Apps in der Regel steigende Zugriffe. Sichtbar wird in letzter Zeit aber auch, dass junge Singles vermehrt offline Datings suchen, zum Beispiel an einem Pubquiz für Singles in Bern. «Input»-Redaktor Michael Bolliger war in Bern an einem Pubquiz für Singles und hat dort nach Antworten auf diese Frage gesucht. Fast 100 Teilnehmende, irgendwo 25 und 35 Jahre alt. Und auch wenn viele hier auch weiterhin Dating Apps verwenden, sind sie sich an diesem Abend einig: Offline daten hat Qualitäten, die der digitale Kontakt nicht bietet. «Ich will Augen sehen, nicht ein Foto,»...
Vaterschaftsurlaub: Ein Recht, das nicht alle Väter nutzen
David teilt seinem Chef mit, dass er Vater wird, doch die Freude währt nicht lange. Der Chef möchte genau wissen, wann er ausfällt. David betont, dass er direkt nach der Entbindung für seine Frau und seine Tochter da sein möchte und sagt: «Wie soll eine Geburt planbar sein?» Es kommt zum Streit. Anders bei Mark, der ein KMU leitet: «Zwei Wochen Vaterschaftsurlaub sind kein Problem». Ausser als er selbst Vater wurde. «Ich habe es nicht konsequent genug genutzt», sagt der zweifache Vater. 2021 wurde der zweiwöchige Vaterschaftsurlaub in der Schweiz eingeführt. Input-Host Anna Kreidler möchte heraus...
Eltern behinderter Kinder: Trauer, Einsamkeit und Erschöpfung
«Die ersten Jahre waren wie ein Trauerprozess», sagt Manuela. Ihre Tochter Michelle (12) ist schwer mehrfachbehindert. «Wir mussten uns verabschieden von fixen Vorstellungen, wie unser Leben mit Kind sein wird.» «Input» spricht mit ihr und Ehemann Patric über Trauer, Einsamkeit und Erschöpfung. «Es kann auch dein Kind treffen», sagt Sara Satir, Aktivistin für Inklusion. «Die meisten Behinderungen sind nicht angeboren, sondern erworben.» Darin sieht sie einen Grund, warum der Schmerz der Eltern von behinderten Kindern alle etwas angeht. Sara Satir ist alleinerziehende Mutter von einem erwachsenen Sohn mit mehrfacher Behinderung, als Coach begleitet sie Eltern von Kindern mit Behinderung. Neben der Tra...
«Muss ich haben!» - Die Spielzeugbranche zielt auf Erwachsene ab
Michael Strasser, 45, ist ein «Adult Fan of Lego» – ein erwachsener Legofan. Zwei bis drei Stunden pro Tag verbringt er mit Legobauen. Dafür hat er sein Büro fortlaufend zum Spielzimmer umfunktioniert. Heute befinden sich darin schätzungsweise eine Million Teile. Seine Leidenschaft reiht sich ein in einen weltweiten Trend: Die Spielzeugbranche visiert zunehmend Erwachsene an. Spielsachen für Erwachsene haben seit einigen Jahren Konjunktur. Die Produkte treffen bei vielen Menschen einen nostalgischen Nerv und finden trotz hoher Preise Anklang. «Input» fragt: Welches Bedürfnis wird damit bedient? Flüchten wir uns in die heile Welt der Nostalgie? «Ja», sagt der Spielphilo...
Schmerz, Einsamkeit - was Erfolg im Spitzensport wirklich kostet
Grosse Stadien, jubelnde Fans und glanzvolle Erfolge: Der Traum vom Spitzensport fasziniert. Doch der Weg nach oben fordert Opfer. Eine Eishockeyspielerin und ein Kunstturner geben Einblick in ihre Leben als Profisportler und sprechen über Einsamkeit, Leistungsdruck und Schmerzen. Der Kunstturner Samir Serhani, Mitglied des Schweizer Nationalkaders, lebt für seinen Traum von den olympischen Spielen. Sein Alltag jedoch ist durchstrukturiert, geprägt von hartem Training, wenig Freizeit und ständigen Schmerzen: «Ich habe schon fünf Operationen hinter mir.» Als Eishockeyspielerin beim EV Zug und in der Nationalmannschaft kann Noemi Ryhner ihren Traum nicht allein durch den Sport finanzieren. Sie arbeite...
Mid-Career-Crisis: Mit 40 zurück auf Feld eins
Was will ich noch erreichen? Erfüllt mich mein Job überhaupt? Ist der Zug für meinen Traumberuf schon abgefahren? Um die 40 hinterfragen viele ihre bisherige Laufbahn. Marc, 39, arbeitet seit bald 20 Jahren im selben Architekturbüro als Projektleiter. Seit einiger Zeit ist er unzufrieden. «Ich kann mir nicht vorstellen, nochmal 20 Jahre hier zu bleiben». Doch die Suche nach einer erfüllenden beruflichen Alternative fällt ihm schwer. Die 39-jährige Selina hat den Schritt bereits gewagt: Sie studiert Hebamme an der ZHAW – neben Familie und finanziellen Herausforderungen. «Ich habe praktisch keine Freizeit mehr.» Ausserdem sei es gewöhnungsbedürftig, sich im Praktikum pl...
Best of Input: Spleens - Nicht nur ok, sondern sogar gesund
____________________ Mariels Geschirrspüler muss immer gleich eingeräumt sein. Beatrice errechnet im Stau die Quersummen von Nummernschildern. Anna hat dauernd Angst, den Herd nicht ausgeschaltet zu haben. Nicht nur die «Input»-Redaktorinnen, alle Menschen haben Spleens. Warum und was sagen sie über uns aus? ____________________ Habt ihr Feedback, Fragen oder Wünsche? Wir freuen uns auf eure Nachrichten an input@srf.ch – und wenn ihr euren Freund:innen und Kolleg:innen von uns erzählt. ____________________ (00:00) Intro (02:01) Der Spleen als Warnfunktion/Vorsichtsmassnahme (06:36) Der Spleen als Hilfestellung fürs Gehirn (10:09) Der Spleen als Abend-/Morgenritual (12:47) Jeder Mensch hat einen Spleen (13:36) Gewisse Menschen sind anfälliger...
Best of Input: Freunde finden im Erwachsenenalter
«Ich suche seit Jahren nach Freunden.» Yasmin ist Mitte Vierzig, in einer Beziehung und hat zwei, drei gute Kolleginnen. Tiefgehende Freundschaften fehlen ihr jedoch, Bekanntschaften lösen sich in Luft auf. _____________________ «Wenn wir erwachsen werden, fällt es uns schwerer, neue Freundschaften zu knüpfen», sagt Expertin Lisa Wagner. Auch, weil sich unsere Erwartungen verändern. Input-Redaktorin Anna Kreidler möchte herausfinden, wie es trotzdem gelingen kann. ____________________ Habt ihr Feedback, Fragen oder Wünsche? Wir freuen uns auf eure Nachrichten an input@srf.ch – und wenn ihr euren Freund:innen und Kolleg:innen von uns erzählt. ____________________ (00:00) Intro (01:00) Am Brugger Jugendfest mi...
Spezialfolge: «Input» bewegt – auch im 2024
Das achtköpfige Input-Team gestaltet jedes Jahr über 40 Folgen. Sie berühren, erklären und bringen Leute zusammen. Das zeigen die unzähligen Mails und Kommentare jede Woche. Aus manchen «Inputs» entstehen weitere Folgen oder sogar mehr. ____________________ So passiert das zum Beispiel mit dem Thema «Regretting Motherhood». Daraus sind eine Gesprächsgruppe oder Chats entstanden. In diesen treffen sich Menschen, die ihre Elternschaft bereuen. Oder mit dem Thema «Quarterlife Crises»: Host Elma Softic begegnete mit diesem Thema innerhalb der Redaktion auf grosse Skepsis. Die Hörerreaktionen zeigten: Es ist ein Thema! Input-Host Beatrice Gmünder trifft ihre Kolleginnen zu einem Talk und schau...
«Lotto im Saal» - Finden auch Jüngere cool
Unzählige Vereine in der ganzen Schweiz führen in diesen Wochen ein Lotto durch. Zu gewinnen gibt es Lebensmittelkörbe, Rollschinkli, ein Gutschein des Dorfladens. Die Events sind häufig ausverkauft und es spielen auch junge Menschen. Was zieht sie hier her? «Input»-Redaktor Michael Bolliger reist nach Gettnau, LU, um dieser Frage nachzugehen. Ans Lotto der Läuferriege Ende November kamen rund 400 Spielende aus mehreren Kantonen und allen Generationen. «Ich spiele lieber mit anderen zusammen, als alleine zuhause am PC», freut sich eine der Teilnehmerinnen. Das gemeinschaftliche Erlebnis ist aber nur ein Grund, den jüngere Teilnehmende im Saal nenne...
Jugendliche und psychische Probleme: «Ich weinte jeden Abend»
Tosca (19) kämpft seit Jahren mit Depressionen. «Ich hatte Wutausbrüche und wusste nicht, wohin mit mir». 2020 erlebt sie einen psychischen Tiefpunkt, sie ist suizidal und muss gegen ihren Willen in eine Klinik eingewiesen werden. Bis heute hat sie depressive Phasen. Das belastet auch ihre Mutter: «Was habe ich falsch gemacht?».Tosca ist kein Einzelfall: Laut UNICEF leidet ein Drittel der jungen Menschen in der Schweiz an psychischen Problemen. Und auch Peter Sonderegger, Schulpsychologe und Vorstand Schweizerische Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychologie sagt, dass die Depressionen und Angststörungen bei den Schüler:innen zugenommen habe. «Die Angst, den Leistungsa...
Plötzlich arm: Von der Führungsposition in die Sozialhilfe
Früher hatte Eva* eine leitende Position, seit kurzem lebt sie von Sozialhilfe. Stück für Stück verabschiedet sie sich von ihrem alten Leben: Auto verkaufen, abgelaufene Lebensmittel abholen. «Input» zeigt, wie Eva zwischen Dankbarkeit, Wut und Erschöpfung schwankt und dennoch optimistisch bleibt. Pro Monat bleiben Eva und ihrem achtjährigen Sohn nach Abzug aller Fixkosten Fr. 320.- zur Verfügung für Lebensmittel, Hygieneprodukte oder Geschenke für Kindergeburtstage. Damit lebt sie unter der Armutsgrenze – genau wie etwa 700'000 andere Schweizerinnen und Schweizer. «Manchmal ist alles wirklich ein riesengrosser Scheiss». Meistens aber ist sie mit ihrem Leben in Armut...
Der Wald im Herbst: Ein Spaziergang mit Geräuschen und Gefühlen
Der Wald, ein grosser und vielfältiger Lebensraum. Fast die Hälfte aller Pflanzen und Tiere in der Schweiz leben da, die Hälfte der Bevölkerung geht regelmässig in den Wald. Er dient als Erholungsraum, Schutz vor Naturgefahren und Holzlieferant. Aber was macht der Wald eigentlich im Herbst? Jetzt, wo der Nebel zwischen den Bäumen schwebt und die Blätter fallen, wird es im Wald stiller. Eine gute Gelegenheit, findet «Input»-Host Michael Bolliger, einmal zu schauen, was in dieser Jahreszeit im Wald läuft. Er trifft auf seinem Spaziergang Menschen, die die Ruhe suchen, solche, die Bäume fäll...