Österreich - die ganze Geschichte

40 Episodes
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By: ORF III

Der Podcast zur großen History-Dokureihe von ORF III. Eine Spurensuche nach den großen Themen von heute in unserer Geschichte. Die namhaftesten Historikerinnen und Historiker des Landes stehen Mariella Gittler Rede und Antwort über gegenwartsrelevante Themenkomplexe wie „Klima und Umwelt“, „Gesellschaft und Frauen“, „Ernährung und Gesundheit“, „Migration und Minderheiten“, „Demokratie und Menschenrechte“ u.v.m.

Von der Opferthese zur Erinnerungskultur
Last Friday at 4:00 AM

In der Moskauer Deklaration vom Oktober 1943 einigen sich die Alliierten darauf, dass Österreich als erstes Opfer Nazi-Deutschlands zu betrachten sei – eine Sichtweise, die sich die heimische Politik in der Folge gerne zu eigen macht. Doch bereits ab den 1960er Jahren gibt es einzelne Stimmen, die auf die verzerrte Sicht Österreichs auf diese Zeit aufmerksam machen. Trotzdem dauert es noch bis zum Jahr 1986, bis die Mitschuld vieler Österreicherinnen und Österreicher an den NS-Verbrechen im Zuge des Präsidentschaftswahlkampfs Kurt Waldheims in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Heute gibt es hierzulande ein breites Spektrum der Erinnerungskultur, angefangen von der Errichtung von Mahnmalen bis zu o...


Simon Wiesenthal
11/28/2025

Als Überlebender des Holocaust liest Simon Wiesenthal nach dem Krieg in einer Werbeanzeige von einem "Elektrogeschäft Eichmann" - er wird hellhörig. Adolf Eichmann, der an einer Schaltstelle des Dritten Reichs für die Ermordung von rund sechs Millionen Menschen mitverantwortlich war, wird schließlich in Argentinien aufgespürt, in Israel verurteilt und hingerichtet. Die Ausforschung von NS-Tätern wird Wiesenthals Lebensprojekt. Mit seinem Motto "Recht, nicht Rache" polarisiert er damals in einem Land, dass einen Schlussstrich unter das dunkelste Kapitel seiner Geschichte ziehen will. Mariella Gittler spricht mit der Historikerin des DÖW, Claudia Kuretsidis-Haider.


Der Schwund des Willens – Die Ahndung von NS-Verbrechen
11/21/2025

Moderatorin Mariella Gittler spricht mit Historikerin Claudia Kuretsidis-Haider darüber, warum Österreich schon ab den späten 1940er-Jahren den Willen zur Ahndung von NS-Verbrechen zunehmend verlor. Der Kalte Krieg, politische Amnestien und die schnelle Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten bremsten die Justiz – bis die Volksgerichte 1955 endgültig abgeschafft wurden und nur noch wenige Verfahren folgten. Der Fall Franz Murer verdeutlicht exemplarisch, wie sehr politische und gesellschaftliche Strömungen die juristische Aufarbeitung untergruben.


Die Mühlen der Nachkriegsjustiz
11/14/2025

Am 8.Mai 1945 kapituliert die deutsche Wehrmacht und am selben Tag erlässt die provisorische Regierung in Wien das Verbotsgesetz - das Kriegsverbrechergesetz folgt nur kurz darauf. Umgehend macht sich ein polizeilicher Hilfsdienst auf die Suche nach ehemaligen NS-Tätern und Volksgerichte nehmen ihre Arbeit auf. In den folgenden Jahren werden 23 000 Urteile gefällt und 30 Todesurteile vollstreckt. Doch es gibt auch rechtsstaatliche Bedenken gegen die Gerichte, die Alliierten etablieren jeweils eigene Strafverfolgungsbehörden und mit dem Abschluss des Staatsvertrags 1955, endet die Volksgerichtsbarkeit in Österreich. Mariella Gittler im Gespräch mit Claudia Kuretsidis-Haider, vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.


Der zerrissene Jörg Haider
11/07/2025

Eigentlich wollte er ja Schauspieler werden aber seine Bühne fand er stattdessen in der Politik. Zeithistoriker Prof. Oliver Rathkolb beschreibt im Gespräch mit Mariella Gittler die Hintergründe und die Gedankenwelt des Skandal-Politikers schlechthin – Jörg Haider.


Korruption made in Austria
10/31/2025

Mariela Gittler spricht mit Historiker Oliver Rathkolb über die größten Korruptionsaffären der Zweiten Republik – vom Missbrauch der Marshallplan-Gelder über den Gewerkschaftsskandal rund um Franz Olah bis zum berüchtigten Club 45 um Udo Proksch. Eine Folge über Machtmissbrauch, politische Verflechtungen und den langen Schatten der Korruption in Österreich.


Die Ära Kreisky
10/24/2025

Was macht Bruno Kreisky zum Mythos? Kreisky war in vielerlei Hinsicht ein Widerspruch in sich selbst - und genau das macht ihn in den Augen seiner Zeitgenossen so interessant. Ein Sozialist mit einer ausgeprägten Bewunderung für die k.u.k. Monarchie, ein Bürgersohn in den Reihen der Arbeiterjugend und ein Opfer des NS-Terrors, der ehemalige Nationalsozialisten öffentlich in Schutz nimmt? Historiker und Kreisky-Biograph Oliver Rathkolb im Gespräch mit Mariella Gittler über einen Reformer, der die Zweite Republik geprägt hat wie kaum ein anderer.


Die archivarische Katastrophe
10/20/2025

Was wird aus Geschichte, wenn alles digital ist – und vieles schon wieder verschwindet?
In dieser Folge von „Österreich – die ganze Geschichte“ spricht Mariela Gittler mit dem Historiker Oliver Rathkolb über die Zukunft der Zeitgeschichteforschung. Zwischen Fake News, KI-generierten Texten und einer drohenden „archivarischen Katastrophe“ stellt sich die Frage: Wie schreibt man Geschichte, wenn die Quellen der Gegenwart flüchtiger sind als je zuvor?
Rathkolb erzählt, warum ihn die „Hinterbühne“ der Ereignisse mehr fasziniert als die Schlagzeilen, welche Tabus er mit seiner Forschung gebrochen hat – und weshalb Österreich in Sachen Aufarbeitung noch Nachholbedarf hat. Ein Gespräch über Neugier, Verantwo...


Wie entsteht Geschichte?
10/10/2025

Mariella Gittler spricht mit Oliver Rathkolb, einem der bekanntesten Zeitgeschichtler Österreichs, über den langen Atem der Vergangenheit. Über Lehrer, die das Denken öffnen. Über die Freiheit im Forschen. Und über die Rückkehr der Angst in einer globalisierten Welt. Ein Gespräch über die Arbeit eines Historikers, den Wert von interaktivem Unterricht, die Verantwortung der Geschichtswissenschaft – und über die Frage, warum unsere Zeit vielleicht wieder zu einem „nervösen Zeitalter“ geworden ist.


Auf der Flucht – Migration in und aus Österreich
10/03/2025

Flucht, Vertreibung und Neubeginn: Diese Folge von "Österreich, die ganze Geschichte" erzählt von der Migration während und nach dem Zweiten Weltkrieg – vom „Brain Drain“ vertriebener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über Zwangsarbeit und Displaced Persons bis zur Rückkehr jüdischer Emigrantinnen und Emigranten. Auch die Ungarnkrise von 1956 sowie die Ankunft der ersten Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter prägen das Bild einer bewegten Migrationsgeschichte Österreichs. Mariella Gittler unterhält sich darüber mit Prof. Barbara Stelzl-Marx.


Schweigen, Streit, Stolpersteine
09/27/2025

Wie ging Österreich nach 1945 mit seiner NS-Vergangenheit um? Vom Mythos des „ersten Opfers“ über das lange Schweigen bis zur Waldheim-Affäre und den heutigen Formen der Erinnerungskultur. Prof. Dr. Barbara Stelzel-Marx erklärt im Gespräch mit Mariella Gittler, wie sich Österreichs Gedenken entwickelt hat – von Entnazifizierung, Familienerinnerungen und Schulunterricht bis zu Stolpersteinen, Straßennamen und staatlichen Initiativen.


Schicksal Besatzungskind
09/19/2025

Nach dem Krieg müssen Kinder oft große Anpassungsfähigkeit beweisen. Tausende sind das Produkt einer freiwilligen, häufig aber auch unfreiwilligen Verbindung einer Österreicherin, mit einem Besatzungssoldaten. Diese Besatzungskinder sind in vielen Fällen Opfer von Diskriminierung und oft ein Leben lang auf der Suche nach den eigenen Wurzeln. Mariella Gittler im Gespräch mit Professorin Barbara Stelzl-Marx. Wie fühlt es sich an, das Kind eines ehemaligen Feindes zu sein?


Kinder des Krieges
09/12/2025

Im Zweiten Weltkrieg wächst eine Generation heran, die früh auf den Willen Hitlers eingeschworen wird. Wer nicht zur Volksgemeinschaft gehört bleibt ausgeschlossen, oder wird verfolgt. Mariella Gittler im Gespräch mit der Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgenforschung, Professorin Barbara Stelzl-Marx. Was bedeutet es im Krieg Kind zu sein?


Roter Bär trifft Alpenrepublik
09/05/2025

Vom Zarenreich über die Sowjetunion bis ins heutige Russland – die Beziehungen zwischen Wien und Moskau sind von Machtpolitik, Ideologie und pragmatischen Bündnissen geprägt. Sabrina Peer spricht mit Wolfgang Müller über entscheidende Wendepunkte dieser langen Geschichte: vom Ersten Weltkrieg und der Revolution 1917 über die Rolle der Roten Armee in der Befreiung Wiens 1945 bis zu Neutralität, Handel und politischem Dialog im Kalten Krieg. Wie beeinflussten Misstrauen und gegenseitige Interessen das Verhältnis? Und warum ist das Erbe dieser Vergangenheit bis heute spürbar?


Der lange Weg zum Staatsvertrag
08/29/2025

1955 endet eine Ära der Besatzung: Mit der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrags in Wien verlässt das Land den Brennpunkt der Supermächte und betritt die Bühne als neutrale Republik. Sabrina Peer spricht mit Wolfgang Müller über die Verhandlungen hinter verschlossenen Türen, die Rolle der Alliierten und die diplomatischen Manöver, die Österreichs Souveränität möglich machten. Wie gelang es, im geteilten Europa einen Konsens zwischen Ost und West zu finden? Und was ist überhaupt ein "Staatsvertrag"?


Gleichgewicht des Schreckens – Das Ende des Kalten Kriegs
08/22/2025

Die Welt lebt im Schatten atomarer Zerstörung – und doch verändert sich das Kräfteverhältnis zwischen Ost und West. Sabrina Peer spricht mit Wolfgang Müller über die zweite Hälfte des Kalten Kriegs: von der Kuba-Krise und dem atomaren Gleichgewicht des Schreckens über Entspannungspolitik und neue Rüstungswettläufe bis zu den Konflikten in Afghanistan und Mittelamerika. Wie verschoben sich die globalen Machtblöcke? Welche Rolle spielten Protestbewegungen, Menschenrechtsfragen und wirtschaftlicher Druck? Und warum endete dieser jahrzehntelange Konflikt schließlich ohne einen großen Krieg?


Geteilte Welt – Die Anfänge des Kalten Kriegs
08/15/2025

In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg formt sich eine neue Weltordnung – und mit ihr ein gefährlicher Machtkampf zwischen den USA und der Sowjetunion. Sabrina Peer spricht mit Wolfgang Müller über die globale Dimension des Kalten Kriegs: vom Korea-Krieg als erstem großen Stellvertreterkonflikt bis zu den Weichenstellungen, die später den Vietnamkrieg möglich machten. Wie prägten Blockbildung, Rüstungswettlauf und ideologische Fronten die internationale Politik? Und warum waren die frühen 1950er Jahre entscheidend für den Verlauf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts?


Hunger, Überfluss, Identität – Österreichs Ernährungsgeschichte
08/08/2025

Diese Episode zeichnet die Geschichte der Ernährung in Österreich nach: von der höfischen Überfülle bis zur Mangelwirtschaft der Weltkriege, von bäuerlichen Essgewohnheiten bis zur heutigen Überflussgesellschaft. Eine kulinarische Zeitreise durch soziale Unterschiede, historische Krisen – und kulturellen Wandel. Es sprechen Sabrina Peer und Prof. Ernst Langthaler, Wirtschafts- und Sozialhistoriker an der Johannes Kepler Universität Linz.


Kriegsware und Superfood – Das doppelte Gesicht der Sojabohne
08/01/2025

Heute ist sie allgegenwärtig: im Tofu, im Tierfutter, im Bioladen. Doch die Sojabohne hat eine lange, überraschend politische Geschichte – auch in Österreich. Diese Folge verfolgt ihren Weg von der Weltausstellung in Wien 1873 über ihre strategische Rolle im Zweiten Weltkrieg bis zum globalen Siegeszug im 20. und 21. Jahrhundert. Wie wurde Soja vom Agrar-Experiment zur globalen Schlüsselressource? Und weshalb trug sie zeitweise den Beinamen „Nazibohne“? Darüber spricht Sabrina Peer mit Prof. Ernst Langthaler, Wirtschafts- und Sozialhistoriker an der Johannes Kepler Universität Linz.


Zwischen Schuld und Schilling – Die Wirtschaft nach 1945
07/25/2025

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt in Österreich der wirtschaftliche Wiederaufbau – doch unter der Oberfläche des sogenannten „Wirtschaftswunders“ wirken alte Strukturen weiter. Diese Folge beleuchtet, wie sehr die österreichische Wirtschaft der Zweiten Republik vom Erbe des Nationalsozialismus profitierte. Darüber spricht Sabrina Peer mit Prof. Ernst Langthaler, Wirtschafts- und Sozialhistoriker an der Johannes Kepler Universität Linz.


Land der Äcker – Bauern und Eigentum in Österreich
07/18/2025

In dieser Folge von „Österreich – Die ganze Geschichte“ spricht Sabrina Peer mit Prof. Ernst Langthaler, Wirtschafts- und Sozialhistoriker an der Johannes Kepler Universität Linz, über die bewegte Geschichte des österreichischen Bodens. Wann wurde Landbesitz überhaupt möglich? Welche Rolle spielte die Revolution von 1848? Und warum spiegelt sich die bäuerliche Identität sogar in der Bundeshymne und auf alten Schillingmünzen wider?


HIV in Österreich: Geschichte und Kampf
07/11/2025

In dieser Folge blicken wir zurück auf die Anfänge und den Verlauf der HIV-Epidemie in Österreich. Mariella Gittler spricht mit der Wissenschaftshistorikerin Dr. Daniela Angetta-Pfeiffer über die ersten Fälle in den 1980er Jahren, die damalige Angst und Stigmatisierung, die medizinischen Fortschritte bis hin zu modernen Therapien sowie den gesellschaftlichen Umgang mit der Krankheit. Von den großen Charity-Events wie dem Life Ball bis hin zur aktuellen Lage beleuchten wir, wie HIV Österreich geprägt hat und welche Lehren die Gesellschaft daraus zieht.


Hakenkreuz & Hypokrates – Medizin in der NS-Zeit
07/04/2025

Was passiert, wenn Medizin ihre Menschlichkeit verliert? In dieser Folge werfen wir einen Blick auf die dunkle Geschichte der Wiener Medizin im Nationalsozialismus. Wir sprechen über Ärzte, die nicht mehr heilten, sondern ausgrenzten – und über eine Wissenschaft, die sich für Rassenwahn und Ideologie einspannen ließ. Warum machten so viele mit? Was geschah mit den Opfern – und was mit den Tätern nach 1945? Eine spannende, aufrüttelnde Reise durch einen der düstersten Abschnitte der Medizingeschichte – mitten im Herzen Wiens. Darüber unterhält sich Mariella Gittler mit Historikerin Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer.


Nobelpreise: Glanz und Schatten in Österreich
06/27/2025

Der Nobelpreis ist wohl der renommierteste aller wissenschaftlichen Ehrungen. Von Alfred Nobels Testament, das die Auszeichnung ins Leben rief, bis zu den österreichischen Forschern, die den Preis knapp verpasst haben oder ihn zu Unrecht nie bekommen haben. Wir hören von berühmten Namen wie Adolf Lorenz, der mit seiner orthopädischen Arbeit vielen Kindern half, aber keinen Nobelpreis bekam – während sein Sohn Konrad Lorenz später mit dem Preis ausgezeichnet wurde. Über Gewinner, Verlierer und Geschichten hinter dem Nobelpreis unterhält sich Mariella Gittler mit Historikerin Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer.


Von Wunderheilern und Wissenschaftern – Medizin made in Austria
06/20/2025

In dieser Episode von „Österreich – Die ganze Geschichte“ tauchen wir ab in die medizinische Hochblüte Wiens im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Historikerin Dr. Daniela Angetter-Pfeiffer erzählt uns, wie Pioniere wie Karl Rokitansky, Josef Skoda oder Ignaz Semmelweis Wien zum „Mekka der Medizin“ machten – von Obduktionen und Hygienerevolution bis hin zur Geburtshygiene. Eine faszinierende Reise durch die Wiener Medizingeschichte!


„Das flimmerte Kastl“
06/13/2025

Dieses Jahr feiert das österreichische Fernsehen sein 70 jähriges Bestehen. Es war das Jahr 1955 – mit dem Staatsvertrag erhält Österreich seine volle Souveränität zurück, der erste Sissi Film mit Romy Schneider erstürmt die Kinos und das Fernsehen hält Einzug in die österreichischen Haushalte. Eine folgenschwere Entwicklung, denn damit beginnt der Aufstieg dieses, noch jungen Mediums, das bald das Radio verdrängen sollte. Der damalige Bundeskanzler Julius Raab schätzte in den 1950er Jahren noch dass "eh ka Mensch in die flimmernden Kastln hineinschaun wird". Mariella Gittler unterhält sich mit Medienhistorikerin Karin Moser über Kultiges und Kom...


Fantasiewelt und Märchenfilm nach 1945
06/06/2025

Märchenlandschaften, anständige Mäderl und herzige Lieder - der Nachkriegsfilm in Österreich ist bestimmt vom Eskapismus. Der heimische Film, kontrolliert und beeinflusst durch die alliierte Besatzung und die Flucht vor der eigenen Kriegsvergangenheit ist außerdem eines: vergleichsweise billig. Ein Umstand, der dazu führe, dass auch deutsche Produktionen vermehrt in Österreich gedreht werden. In den 1950er und 1960er Jahren dominieren romantische Heimatfilme und Geschichtsfilme über die Habsburger-Monarchie, die eine idealisierte Vergangenheit darstellen. Später kam es zu einer Erneuerung des österreichischen Kinos durch eine staatliche Filmförderung, die neue Themen und Formen ermöglicht. Was den Film von dam...


Im Westen nichts Neues… außer Propaganda
05/30/2025

Untrennbar verbunden mit dem Entstehen von neuen Medien wie Film oder Radio steht Anfang des 20. Jahrhunderts ihr Einsatz für Propagandazwecke. Ob im Ersten Weltkrieg, unter dem diktatorisch regierenden Bundeskanzler Engelbert Dollfuß oder im NS-Regime, Medien wurden auf unterschiedliche Art und Weise als Propagandamittel verwendet. Mariella Gittler unterhält sich mit Medienhistorikerin Karin Moser über die verschiedenen Stilmittel, Formate und Schwerpunkte der Propaganda in der österreichischen Geschichte.


Land der Berge, Land der Filme (Teil 2)
05/23/2025

Der österreichische Film ist Ausdruck der österreichischen Seele. Im zweiten Teil der Doppelfolge begeben sich Mariella Gittler und Medienhistorikerin Karin Moser auf die Suche nach den identitätsstiftenden Neuerungen in Film und Kino. Der Wechsel vom Stumm- zum Tonfilm bringt einen Umbruch. Die Karriere der berühmten Schauspielerin Pola Negri war zum Beispiel zu Ende, denn plötzlich hörte man ihren starken polnischen Akzent. Doch vor allem für den österreichischen Film war dieser Wechsel der Anfang eines wahren Booms.


Land der Berge, Land der Filme (Teil 1)
05/16/2025

Der österreichische Film prägt die österreichische Seele und drückt sie umgekehrt aus. Mariella Gittler macht sich mit Medienhistorikerin Karin Moser auf eine Spurensuche nach den Anfängen des Kinos und beleuchtet ihren Einfluss auf die österreichische Gesellschaft. Der erste Teil widmet sich dem Entstehen des Films, seinen Frühformen, den Ideen und der Angst die er auslöste.


Die Kirche und der Nationalsozialismus
05/09/2025

Der "Anschluss" Österreichs an Nazideutschland versetzte auch die Kirche in Alarmbereitschaft. Wie sollte sie sich dem neuen Regime gegenüber positionieren? Den Weg den sie wählte blieb auch in den eigenen Reihen nicht unumstritten. Marielle Gittler unterhält sich darüber mit Rupert Klieber, Dozent für Kirchengeschichte an der Universität Wien.


Kirche im Jahrhundert der Umbrüche
05/02/2025

Mit 4,6 Millionen Mitgliederinnen und Mitgliedern ist die katholische Kirche die größte Glaubensgemeinschaft in Österreich. Letzte Woche ist ihr Religionsoberhaupt, Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren verstorben. Ein Anlass, um einen Blick auf ihre jüngere Geschichte zu werfen. Wie agierte die katholische Kirche im, nicht gerade ereignisarmen 20. Jahrhundert in Österreich? Marielle Gittler unterhält sich darüber mit Rupert Klieber, Dozent für Kirchengeschichte an der Universität Wien.


1945 Niemandsland
04/25/2025

1945 - Der Zweite Weltkrieg hat Österreich erreicht. Der Stephansdom brennt, das Land ist von den Alliierten besetzt. Die Schreckenstaten der Nationalsozialistinnen und -sozialisten lassen sich nach der Befreiung der Konzentrationslager nicht mehr leugnen. Wie erlebte die österreichische Bevölkerung, die sowohl aus Tätern wie aus Opfern bestand, dieses Jahr der Ungewissheit? Darüber unterhält sich Mariella Gittler mit Historiker Kurt Bauer.


Die „dunklen Jahre“ 1938-1945
04/18/2025

Es ist eine Zeit die manche gerne vergessen hätten. Am 11. März 1938 ging die Sonne über der Republik Österreich unter, am nächsten Morgen existierte dieser Staat nicht mehr. Danach war Österreich Teil von Hitlers Drittem reich geworden. Zum Leid und zur Freude von vielen. Was diese Zeit für die Identität Österreichs bedeutete bespricht Mariella Gittler in dieser Folge mit Historiker Kurt Bauer.


Person und Mythos Engelbert Dollfuß
04/11/2025

"Wenn Sie streiten wollen - reden Sie über Dollfuß!". 1934 geschah ein Mord im Bundeskanzleramt. Sein Opfer? Niemand geringerer als das Staatsoberhaupt Österreichs - Engelbert Dollfuß. Er regierte Österreich lediglich zwei Jahre lang als Bundeskanzler. Noch demokratisch gewählt nutzte Dollfuß eine Geschäftsordnungskrise bei der Nationalratssitzung vom 4. März 1933 zu einem Staatsstreich. Nach der Ausschaltung von Parlament und Verfassungsgerichtshof regierte Dollfuß diktatorisch per Notverordnung. Doch wer war Engelbert Dollfuß? Darüber unterhält sich Mariella Gittler mit dem Historiker Kurt Bauer.


Der blutige Februar `34
04/04/2025

Vom 12. bis zum 15. Februar 1934 floss in Österreich Blut. Der österreichische Bürgerkrieg forderte hunderte Tote, doch kann man überhaupt von einem "Bürgerkrieg" sprechen? Wie kam es soweit, wer kämpfte gegeneinander und was hatte Mussolini damit zu tun? Mariella Gittler unterhält sich über diese folgenschweren Tage mit dem Historiker vom Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung Kurt Bauer.


Ein Heer für Österreich
03/28/2025

Als der österreichische Staatsvertrag mit den alliierten Besatzungsächten verhandelt wurde war die Neutralität ein Schlüsselthema. Österreich ist neutral, bei keinem Militärbündnis, und muss daher in der Lage sein, seine Bevölkerung und kritische Infrastruktur selbstständig zu schützen. Ein Jahr später, während der Ungarn-Krise, kommt das junge Heer gleich zu seinem ersten Einsatz. Wie das Heer entstand, was ein „Wehr-Igel“ ist und was es mit der „Spanocchi-Doktrin“ auf sich hat – darüber unterhält sich Mariella Gittler mit dem Milizoffizier und Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Georg Hoffmann.


"Ich habe nur Befehle befolgt"
03/21/2025

Ab wann wurden eigentlich so etwas wie „Kriegsverbrechen“ definiert? Wie ist die Rechtslage zu Angriffskriegen, was sind "Fliegermorde" und wie schlagkräftig ist das internationale Völkerrecht heute noch? Diese Fragen bespricht Mariella Gittler mit dem Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Georg Hoffmann.


Der moderne Massenkrieg
03/14/2025

Wie unterscheidet sich die Kriegsführung des 20. Jahrhunderts zu der von davor? Welche Waffen und technische Innovationen veränderten den Krieg über die Jahrhunderte, woher stammen eigentlich die Begriffe "Alter Schwede" oder "von der Pieke auf" und welche Rolle spielten Drogen im Krieg? Mariella Gittler unterhält sich darüber mit dem Milizoffizier und Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Georg Hoffmann.


Krieg als Innovationsmotor
03/07/2025

Not macht bekanntlich erfinderisch. Der Reißverschluss, die Armbanduhr, der Teebeutel, die Wachsjacke, das Telefon, das Radio oder die Luftfahrt - das alles sind Innovationen, die heute überall zu finden sind, die allerdings für oder während eines Krieges entwickelt wurden. Während die Gräuel und Opfer des Krieges berechtigterweise die Gedenkkultur prägen gibt es auch weniger bekannte „Zeugnisse“ die Einzug ins zivile Leben gefunden haben. Mariella Gittler unterhält sich darüber mit dem Milizoffizier und Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums Georg Hoffmann.